In der modernen Zahnmedizin geht es nicht nur um Ästhetik – es geht um Lebensqualität, Gesundheit und fundierte Entscheidungen, ganz im Sinne von „Your Money Your Life“. Gerade bei komplexeren Eingriffen wie Implantaten oder Kieferkorrekturen spielt die Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Kieferchirurg eine entscheidende Rolle. Denn bestimmte Behandlungen betreffen nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern haben direkten Einfluss auf Kauvermögen, Sprachfunktion und das allgemeine Wohlbefinden – also auf die Dinge, die für Lebensqualität und Gesundheit essenziell sind.
Die Rolle des Kieferchirurgen bei Implantaten
Zahnimplantate sind heute eine bewährte Lösung, um fehlende Zähne funktionell und ästhetisch zu ersetzen. Doch nicht jeder Fall ist unkompliziert. Besonders wenn wenig Kieferknochen vorhanden ist oder anatomische Strukturen wie die Kieferhöhle berücksichtigt werden müssen, kommt der Kieferchirurg ins Spiel.
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Knochenaufbau (Augmentation)
Wenn der Kieferknochen durch Zahnverlust, Entzündungen oder lange Zahnlosigkeit abgebaut wurde, ist ein Knochenaufbau nötig. Hierbei wird entweder körpereigenes oder künstliches Knochenmaterial verwendet, um ausreichend Volumen für ein Implantat zu schaffen.
Sinuslift
Im Oberkiefer ist oft die Nähe zur Kieferhöhle (Sinus maxillaris) ein limitierender Faktor. Mit einem sogenannten Sinuslift wird der Kieferhöhlenboden angehoben und mit Knochenmaterial aufgefüllt – so entsteht genügend Platz für ein stabiles Implantat.
Implantation in schwierigen Fällen
Bei ungünstigen anatomischen Voraussetzungen – etwa bei Nervnähe im Unterkiefer oder starkem Knochenverlust – ist die Erfahrung und Präzision des Kieferchirurgen gefragt. Moderne Techniken wie 3D-navigierte Implantologie ermöglichen hier ein besonders sicheres Vorgehen.
Typische Gründe für eine Überweisung zum Kieferchirurgen
Zahnärzte überweisen ihre Patienten in verschiedenen Situationen an den Kieferchirurgen. Zu den häufigsten Indikationen gehören:
Entfernung von Weisheitszähnen
Weisheitszähne brechen oft nur teilweise durch oder bleiben ganz im Kieferknochen verborgen. Dies kann zu Entzündungen, Schmerzen oder Verschiebungen im Gebiss führen. Besonders komplizierte Extraktionen – z. B. bei verlagerten oder impaktierten Weisheitszähnen – übernimmt in der Regel der Kieferchirurg.
Kieferorthopädisch-kieferchirurgische Korrekturen
Bei ausgeprägten Fehlstellungen von Ober- und Unterkiefer reicht eine kieferorthopädische Behandlung allein nicht aus. In solchen Fällen sind chirurgische Eingriffe wie eine Umstellungsosteotomie notwendig, bei der der Kiefer operativ in eine neue Position gebracht wird.
Entfernung von Zysten und gutartigen Tumoren
Zysten im Kieferbereich entwickeln sich oft unbemerkt. Der Zahnarzt erkennt sie meist durch Röntgenaufnahmen. Ihre Entfernung erfordert in vielen Fällen die präzise Arbeit eines Kieferchirurgen, um umliegende Strukturen zu schonen.
Komplexe Zahnextraktionen
Nicht nur Weisheitszähne können problematisch sein. Stark zerstörte, frakturierte oder verlagerte Zähne lassen sich manchmal nur chirurgisch entfernen.
Fazit
Die Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Kieferchirurg ist ein wichtiger Baustein für eine umfassende und erfolgreiche Behandlung. Ob es um die Entfernung von Weisheitszähnen, die Behandlung von Zysten oder die sichere Planung und Durchführung von Implantaten geht – der Kieferchirurg bringt spezialisiertes Wissen und chirurgische Erfahrung ein, um auch komplexe Fälle sicher zu meistern.